Der Westweg - 115 Jahre Wandergeschichte im Schwarzwald
Der Schwarzwald - für viele der Inbegriff einer schönen Wanderlandschaft. Auf gut 160 km Länge und 60 km Breite erstreckt sich nicht nur das größte deutsche Wandergebiet, sondern auch ein sehr abwechslungsreiches: Der Norden wird unter anderem geprägt von den Laubwäldern der Flusstäler Enz und Nagold, oder auch den steilen, felsigen Tälern des Murgtals. Im mittleren Schwarzwald hingegen trifft der Naturfreund eher auf die "sanfte" Seite des Schwarzwaldes, der Wechsel von Wald und Wiese prägt hier das Bild der Tallandschaften wie zum Beispiel des Kinzigtals. Im Süden zeigt sich dann unter anderem die wilde Seite des "silva negras" wie die Römer ihn einst tauften: Mit den Schwarzwaldgipfeln Feldberg und Belchen - erster ist der höchste Berg unter den deutschen Mittelgebirgen - eröffnet sich dem Wanderer ein fast alpiner Anblick. Der Hochwarzwald lockt mit Ausflugszielen wie dem Titisee oder der Wutachschlucht. Und weiter westlich finden sich die wärmsten Regionen Deutschlands, so zum Beispiel das Markgräflerland, auch "Toskana Deutschlands" genannt, oder der Kaiserstuhl.
"Einmal von oben nach unten"
Von Pforzheim nach Basel, über insgesamt 285 km vom Norden zum Süden des Schwarzwaldes erstreckt sich der Westweg. Der Fernwanderweg verbindet insgesamt zehn Gipfel über jeweils 1000 Meter. Im Jahr 1900 von Phillip Bussemer und Julius Kaufmann für den Badischen Schwarzwaldverein erkundet und erstmals markiert, ist der längste unter den drei bekanntesten Höhenwegen des Schwarzwaldes (Westweg, Mittelweg und Ostweg) auch der beliebeste. In elf bis dreizehn Etappen und zwei Varianten führt er eindrucksvoll nicht nur durch die landschaftliche, sondern auch die kulturelle Vielfalt des Schwarzwaldes. Durch den Schwarzwaldverein gepflegt, ist er bestens markiert, zudem erwartet den Wanderer ein gut ausgebautes Netz von Übernachtungsmöglichkeiten, die gezielt auf die Wanderer eingestellt sind.
Sinnvoll vorbereitet in den Wanderurlaub starten
Bevor man die Wanderschuhe schnürt, sollte man ein wenig Vorarbeit leisten: Die beste Zeit, um den Westweg zu bewandern, ist von Mai bis Oktober. Trotz der vielen Übernachtungsmöglichkeiten sind gerade in der Hochsaison Juli und August die Kapaziäten vieler Herbergen und Hotels ausgebucht, weshalb eine rechtzeitige Reservierung sehr zu raten ist. Obwohl der Westweg wie schon erwähnt sehr gut ausgeschildert ist (rote Route auf weißem Grund), empfiehlt es sich dennoch gute Wanderkarten und einen Wanderführer mitzunehmen. Letzterer bietet nicht nur eine Wegbeschreibung und ein Übernachtungsverzeichnis, sondern meist auch noch kleinere Ausflugstipps und kulturelle Informationen.
Das richtige Gepäck ist gerade für den Fernwanderer sehr wichtig. Als Faustregel gilt: Nur das Nötigste mitnehmen, jedes Gramm zählt. Die Kleidung sollte nach dem "Zwiebelprinzip" gewählt werden, so dass man flexibel auf Wetterveränderungen reagieren kann. Wer mit dem Gepäcktragen ganz auf Kriegsfuss steht, kann die bequeme Variante wählen: Mehrere Reiseveranstalter bieten einen Gepäcktransport an. So erwartet den Reisenden eine lastbefreite Wanderung und das Gepäck am Abend in der Herberge oder im Hotel.
Fortführende Links finden Sie folgend. (Stand 26.08.2021)
Generelle Informationen:
https://www.schwarzwald-tourismus.info/erleben/wandern/fernwandern/westweg
https://www.schwarzwaldverein.de/schwarzwald/wanderwege/fernwanderwege/westweg/
Wanderführer:
Westweg Wanderführer von Hikeline
Fernwanderwege Schwarzwald; Bergverlag Rother
Wanderkarten:
Schwarzwald Outdoor Ringbuch; Kompass Verlag
Westweg laminierte Wanderkarte; Kompass Verlag
Landesvermessungsamt Freizeitkarten 1:50.000:
- F502 Pforzheim 1:50.000 Freizeitkarte
- F503 Offenburg 1:50.000 Freizeitkarte
- F504 Freudenstadt 1:50.000 Freizeitkarte
- F506 Titisee-Neustadt 1:50.000 Freizeitkarte
- F508 Lörrach 1:50.000 Freizeitkarte