Kleine Landkartenkunde: Neue Wanderkarten in 1:25.000 vom LGL Baden-Württemberg verglichen mit der Vorgänger-Serie in 1:35.000

Wanderkarte LGL und Schwarzwaldverein 1:25.000

letztes Update: 29.11.2023

Die neue Wanderkartenreihe in 1:25.000 des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung in Zusammenarbeit mit Schwarzwaldverein, Schwäbische Alb Verein und Odenwaldklub ist mit neuem Kartenbild und neuem Maßstab, neuem Blattschnitt und vielen neuen Informationen aufgelegt worden.

Die neuen Karten werden die Vorgänger-Serie in 1:35.000 ersetzen welche viele Jahre vom Schwarzwaldverein angeboten wurde. Als Konsequenz werden sich natürlich auch die Ausschnitte und Gebietsabdeckungen der Karten ändern.

Die topografischen Karten sind in 1:25.000 erhältlich, basieren auf dem topografischen Kartenwerk des Landesamtes im gleichen Maßstab und sind keine Vergrößerungen aus anderen Kartenwerken. Die bisherige Serie hat auf 1:50.000 basiert, die Datengrundlage der neuen Serie ist also detaillierter.

Die Kartenlegende ist in zwölf Teile aufgeteilt, die schon die Qualität der Informationen erkennen lässt: Siedlungen, Ver- und Entsorgung, Verkehr, Vegetation, Gewässer, Relief, Grenzen, Geodätische Grundlagen, Touristik, Wanderwege der Vereine, sonstige Wanderwege und Erlebniswege. Von Kirchen, Brunnen, Straßen- und Eisenbahnlinien über Laubwald, Ackerland oder Sumpf, Wasserspiegelhöhe, Höhenlinien und Gemeindegrenzen bis zum UTM-Gitternetz, Wanderheimen, Grillstellen, Aussichtstürmen und Wanderwegen verzeichnet die Karte alle relevanten Orientierungs- und Wanderinformationen. Viele dieser Informationen waren auch in der 1:35.000er Serie verzeichnet sind jetzt aber auf andere Weise dargestellt und im besseren Maßstab klarer erkenntlich.

Die Äquidistanz (Abstand zwischen den Höhenlinien) beträgt 10m. Die Karten sind aus festem Papier und beidseitig bedruckt.

 

Für das Gebiet des Schwarzwaldvereins enthalten Sie die Wegweiser des Vereins mit Standortnamen, so dass Karte und Realität miteinander gut verknüpft werden können. Ein Feature das auch bereits in der letzten Serie enthalten war und die Karten damals wie auch jetzt von der Konkurenz abhebt.

 

Geeignet sind die Karten natürlich für Wanderer, die auf den Wegen im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und im Odenwald unterwegs sind. Da sie topografisch genau sind eignen sie sich aber auch für Querfeldeintouren und anderen Aktivitäten, bei denen Karten hilfreich sind.

 

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Beispiel anhand der Karte Schönau: Wanderung von der Todtnauer Hütte über den Feldberg zur Zastler Hütte

 

Anhand des blauen Parkplatzzeichens und dem Glas auf rotem Untergrund ist erkennbar, dass man an der Todtnauer Hütte sein Auto abstellen und Essen und Trinken im Außenbereich bekommen kann. Hier findet sich auch ein Wegweiser des Schwarzwaldvereins mit dem Standpunkt „Todtnauer Hütte“. Folgt man dem ausgeschilderten Wanderweg mit der gelben Raute nach Norden, geht es steil bergan. Dies ist erkennbar an der Querung der Höhenlinien (Höhenunterschied bis zum nächsten Wegweiser ca. 110m). Der Weg führt zwischen Grünland und Laubholzwald entlang.

Nach etwas mehr als 500m kommt man an den nächsten Wegweiser des Schwarzwaldvereins „Oberhalb Todtnauer Hütte“. Von dort aus führt der Wanderweg ein Stück auf dem Feldbergsteig (Nr. 2) entlang erst in nördliche, dann in nordöstliche Richtig über ungefähr 40 Höhenmeter bergauf, bis der Weg die Straße zum Feldberggipfel kreuzt. Rechts des Weges ragt ein Sendeturm in die Höhe. Am Wegweiser „Feldberggipfel“ ist ein guter Aussichtspunkt, was durch das strahlenförmige rote Zeichen angezeigt wird. Hier gibt es auf dem Weg zum Friedrich-Luise-Turm (schwarzumrandeter Kreis, weiß gefüllt mit Strich nach Norden) auch einen Brunnen, der durch einen halbgefüllten blauen Kreis angezeigt wird. Folgt man dem Wanderweg weiter nach Norden – die gelbe Raute ist Anhaltspunkt – geht es wieder bergab über Grünland bis zu einem Denkmal an der nächsten Wegkreuzung, wo auch wieder ein Wegweiser des Schwarzwaldvereins steht. Von hier aus geht der Wanderweg wieder auf den Weg des Feldbergsteigs über (Nr.2) und führt durch einen Nadelwald relativ eben (fast parallel zur Höhenlinie) und von mehreren Bächen gekreuzt bis zur Zastlerhütte. Wegweiser und Bewirtschaftung im Außenbereich auch hier durch die jeweiligen Zeichen erkennbar.

 

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  • Miserabel, hässlich!

    Wer Landkarten schätzt, bekommt das Grausen angesichts der neuen Kartographie der SV-Karte, die auf der ebenso neuen und ebenso unansehnlichen amtlichen topographischen Karte 1:25000 beruht. Man sehe sich nur einmal die Signatur der Felsformationen oberhalb des Feldsees bzw des Scheibenfelsens im Zastlertal an und vergleiche mit der Präzision (und Schönheit!) der Schweizer, auch der französischen topographischen Blätter. Der SV wäre gut beraten, das Vorgängerblatt 1:35000 beizubehalten!

  • Unübertroffen genau! gelungene Weiterentwicklung!

    Der Maßstab 1:25.000 ermöglicht wieder eine genauere Darstellung: Fast alle Wegweiserstandorte, die beim Schwarzwaldvereinswegenetz zugleich Rettungspunkte sind, sind namentlich ausgewiesen. Die Höhenlinien sind deutlich erkennbar ohne dass sie dominant wirken. An sämtlichen Wanderwegen sind die Markierungszeichen ausgewiesen wie sie vor Ort angebracht sind, Qualitätswanderwege werden extra hervorgehoben und in der Legende beschrieben.

    Besonders gut gelungen sind die Linien zur Orientierung in den UTM-Koordinatensystem - alle 2 km eine stärkere Linie und dazwischen eine feinere. So sind die Entfernungen sehr gut abschätzbar.

  • Unübertroffen genau! gelungene Weiterentwicklung!

    Die neuen Karten im Zuschnitt 1:25.000 sind nun wieder besser lesbar und enthalten alle wichtigen Informationen für den Wanderer. Insbesondere sind die Qualitäts- und Premiumwanderwege extra hervorgehoben und die Markierungszeichen sind eindeutig erkennbar. Nachdem die Wegweiser des Schwarzwaldvereins auch als Rettungspunkte dienen, sind die Standortnamen fast vollständig in den Karten aufgeführt. Besonders hilfreich ist das Gitter mit den Abständen von 1 km. Damit lassen sich Entfernungen schnell abschätzen, um die benötigten Gehzeiten abzuschätzen. Und dann die UTM-Koordinaten zur Orientierung.

    Alles bestens!