Base-Jumping in der Schweiz

Das Lauterbrunnental liegt wunderschön im Herzen der Schweiz am Fuße von Eiger und Mönch zwischen Adelboden und Grindelwald. Der Ort Lauterbrunnen zieht Menschen aus aller Welt an, da er gut gelegen ist, um die beliebten Ski- und Wandergebiete rund um die Kleine Scheidegg und das Schilthorn zu erreichen. Senkrechte Felswände und grandiose Wasserfälle im Inneren der Felsen sind die Touristenmagnete der 2500-Einwohner-Gemeinde.

Doch die Felswände ziehen nicht nur Wanderer an. Im Lauterbrunnental werden im Jahr ca. 20.000 sogenannte Basejumps gestartet. Die Jumper und Wingsuit-Flieger haben hier gute Startbedingungen: die öffentlichen Verkehrsmittel bringen auch sie zu den Startpunkten ihrer Sprünge. Viele „Exitpunkte“ sind bequem mit der Bahn zu erreichen, manche haben aber auch anstrengendere Zugänge.

Gemäß Schweizerischem Luftfahrtrecht sind Basejumps legal, soweit gewisse Sicherheitsregeln vom Bundesamt für Zivilluftfahrt eingehalten werden. Und gefährlich kann es für Jumper und andere Fluggeräte durchaus werden in dem engen Tal. Doch davon lassen sich die Basejumper nicht abhalten. Obwohl die Gemeinde ihre Ortschaft nicht als Basejumper-Ziel bewirbt, spricht sich das in diesen Kreisen durch die sozialen Medien und über Videos auf diversen Plattformen immer mehr herum.

 

Der Kick am Basejumpen ist der freie Fall. Mit 200 km/h der Erde entgegen zurasen setzt Adrenalin frei. Das Stresshormon führt zu einem unvergleichlichen Hochgefühl und man kann durchaus auch süchtig nach ihm werden. Viele Jumper springen bis zu zehn Mal am Tag, genießen den Traum vom Fliegen in seiner reinsten Form. 

Unter den Basejumpern sind Weltenbummler, Handwerker, Krankenschwestern, Kellner, Arbeitslose und Lehrer. Es gibt kein verbindendes Element bei den Jumpern, außer vielleicht das nach dem Sport, der ihnen etwas gibt, das sie sonst nicht finden.

Lebensmüde sind die wenigsten, eher im Gegenteil. Basejumper brauchen absolute Konzentration und Körperkontrolle, wenn sie lebend am Boden ankommen wollen. Die Zeit vom Absprung bis zum Auslösen des Fallschirms beträgt nur wenige Sekunden.

 

Und doch ist dieser Sport nicht unumstritten, auch in Lauterbrunnen nicht. Immer wieder kommt es zu Unfällen bei den Sprüngen. Schlagzeilen gibt es immer wieder dann, wenn einer der Basejumper zu Tode kommt. Auch das ist für die Bevölkerung nicht angenehm. Egal, ob jemand den Absturz mit anblicken muss oder den Toten findet, angenehm ist das nicht.

Viele Landungen geschehen auf den bewirtschafteten Feldern von Landwirten. Auch wenn die Gemeinde durch den Verkauf der Landekarten Entschädigungen zahlt, gibt es viele Gegner.

Denn die Jumper gehen inzwischen nicht mehr nur zu den bekannten und „erlaubten“ Absprungorten. Teilweise fliegen sie mit Gleitschirmen in Wildgebiete und schrecken dort die Tiere auf.

 

Für die gesamte Gegend ist das Basejumpen inzwischen auch ein großer Wirtschaftsfaktor des Tourismus geworden. Die Ausrüstung ist teuer, die Jumper bleiben meist mehrere Tage oder sogar den ganzen Sommer, die Landekarten müssen bei der Gemeinde gekauft werden.

Und dass Basejumpen mehr Unfälle als Bergsteigen, Klettern oder Skifahren hervorruft, ist tatsächlich nicht bewiesen.

Wer also selbst den Sprung wagen will – dabei sollte man schon mit mind. 300 Fallschirmsprüngen flugerfahren sein – oder einfach mal zusehen möchte wie Menschen von Felsen fallen, kann das im Lauterbrunnental an einigen Stellen tun.

 

Lauterbrunnen liegt ca. 20 Minuten südlich von Interlaken mit dem Auto. Die Bahn fährt alle 20 Minuten. 

Die Landekarte kostet Chf 25.- , ist gültig für ein Jahr und deckt die meisten Landestellen von Yellow Ocean, La Mousse, The Nose und Stechelberg ab. Sie kann im Horner Pub, in der Tourist Information oder im Valley BASE Gear at Air Time Cafe gekauft werden.

 

Valley Base Gear

Horner Pub Hotel Bar

Air-Glaciers Lauterbrunnen

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